Jobeinstieg in Social Media – brauche ich unbedingt ein Studium? Oder: Ist Social Media ein Handwerk oder eine Wissenschaft?

von | Okt 16, 2023 | Allgemein | 0 Kommentare

Es gibt immer mehr Jobs rund um Social Media, und viele Jobsuchende, gerade jüngere Menschen, wollen gern in diesem Berufsfeld arbeiten.

Welche Voraussetzungen sollte man für einen Berufseinstieg in den sozialen Medien mitbringen? Braucht man ein abgeschlossenes Studium, um mit Social Media arbeiten zu können oder doch eher eine Ausbildung? Möglicherweise reicht es auch aus, wenn man sich als Quereinsteiger im Unternehmen einarbeitet. Social Media ist zudem ein breit gefächerter Begriff. Was umfasst der Berufsbereich Social Media eigentlich?

Diese und mehr Fragen rund um eine Berufstätigkeit in Social Media haben uns von MoSeven beschäftigt.

Social Media ist Teil des Berufsfelds Online Marketing. Denn klar, wer ein Unternehmen führt, macht auch Werbung dafür. Soll Social Media im Marketingmix integriert werden, braucht ein Unternehmen Mitarbeiter, die das Unternehmen in den sozialen Medien vertritt und die Unternehmenskanäle mit Inhalten füllt. Auch der Kontakt mit anderen Mitgliedern der sozialen Netzwerke will gepflegt werden. Hier kommen Social Media Manager ins Spiel. Sie verwalten die Kanäle, planen und erstellen Inhalte, beantworten Fragen der Community, bearbeiten Feedback oder betreiben Monitoring, d.h. sie analysieren verschiedene Parameter der Kanäle und werten diese im Anschluss aus.

Die Tätigkeiten sind vielfältig. Steht hier wissenschaftliches Vorgehen im Vordergrund, oder sind eher „handwerkliche“ Fertigkeiten gefragt?

Das Erstellen von Inhalten z.B. erfordert Kreativität und strategisches Denkvermögen. Die Inhalte sollen ansprechend, relevant und unterhaltsam sein, um eine möglichst starke emotionale Bindung zwischen Followern und Unternehmen aufzubauen. Entsprechende Inhalte kreieren zu können und zeitgleich die richtigen Kanäle und das richtige Timing für die Veröffentlichung zu kennen, ist unserer Meinung nach ein Handwerk, das man lernen kann. Dazu zählt auch das Wissen um spezielle Eigenschaften verschiedener Social-Media-Plattformen.

Das Monitoring dagegen, also die Analyse und das Auswerten von KPIs, sind ganz klar wissenschaftliche Tätigkeiten. Um diese Aufgaben zu erledigen, muss man nicht kreativ sein. In den meisten Fällen sind dafür Akademiker, die mit großen Datenmengen arbeiten können, eher geeignet. Die Analyse von Daten und die Interpretation von Metriken sind entscheidend, um den Erfolg von Social Media-Strategien zu messen und zu verbessern.

Indem man also beide Aspekte – handwerklich-kreative und analytisch-wissenschaftliche – verbindet, kann man fundierte Entscheidungen im Marketing treffen und Kampagnenerfolge maximieren. Kreative Köpfe, die wissen, was gut aussieht, die coolen Content erstellen und mit der Zielgruppe kommunizieren, arbeiten mit den „Kopfmenschen“ zusammen, die sämtliche Daten auswerten und wissen, was funktioniert und was nicht.

Im Idealfall beherrscht der Social Media Manager alle diese Tätigkeiten. Derartige Mitarbeiter sind aber nicht leicht zu finden. In den meisten Fällen werden die Aufgaben in der Praxis sowieso in einem Team aufgeteilt, das aus Akademikern und Nichtakademikern besteht.  

Unternehmen, die Social Media Manager suchen, haben unterschiedliche Herangehensweisen und Anforderungen an potenzielle Bewerber. Oft werden in Stellenanzeigen Hochschulabsolventen für den Bereich Social Media gesucht. Bewerber, die ein abgeschlossenes Studium vorweisen können, bringen ein umfangreiches Hintergrundwissen mit – sinnvoll für umfangreichere und komplexe Aufgaben und Bereiche. Im Berufsalltag und bei kleinen bis mittelgroßen Unternehmen werden jedoch vor allem Mitarbeitende benötigt, die im Bereich Social Media bewandert sind und Kreativität zeigen. Das erfordert kein abgeschlossenes Studium, hier sind sozusagen „Social Media Handwerker“ gefragt, die planen, Inhalte erstellen und To Dos abarbeiten, sich also um die durchgehend anfallenden Aufgaben kümmern. Die dazu notwendigen Fähigkeiten kann man durch eine gute Einarbeitung erwerben. Dennoch suchen die meisten Unternehmen explizit nach Hochschulabsolventen und schließen Kandidaten ohne Studienabschuss von vornherein aus. Dabei ist es hier doch wie bei so vielem Dingen: eine gute Mischung machts‘.

Kann also jeder im Bereich Social Media arbeiten?
Ja, jeder kann im Bereich Social Media arbeiten, wird je nach Wissensstand jedoch unterschiedliche Aufgaben erhalten und verschieden eingesetzt werden. Natürlich sollte man gewisse Kompetenzen wie Ideenreichtum und Kreativität, ein sehr gutes Sprachgefühl, analytisches Denkvermögen, technisches Verständnis und eine Begeisterung für soziale Medien mitbringen. Das Berufsfeld Social Media Manager ist äußerst vielfältig und umfangreich, wird jedoch von der Gesellschaft oft unterschätzt. Viele denken, dass Social-Media Manager beispielsweise nur Posts erstellen und für die Unternehmen posten müssen. Ein großer Irrglaube, denn es steckt viel mehr dahinter.

Ist Social-Media denn nun eine Wissenschaft?
Ja! Hinter Social-Media steckt viel mehr, als man denkt. Jede Plattform funktioniert anders, es gibt unterschiedliche Funktionen und Möglichkeiten. Über alles genau Bescheid zu wissen, ist somit schon eine Herausforderung, und mit jeder Plattform angemessen umzugehen, benötigt Erfahrung. Es kommt jedoch auch immer auf das Vorhaben an, welches man vor Augen hat.

Für das Social Media Management der meisten Unternehmen werden vor allem Umsetzer benötigt. Die gesamte Umsetzung angemessen zu beherrschen ist wiederum ein Handwerk, welches ebenfalls gelernt werden sollte.

Die Arbeit im Bereich Social Media ist also beides. Wissenschaft und Handwerk. Für komplexere Aufgaben benötigt man sehr detailliertes Hintergrundwissen, in der täglichen Umsetzung werden jedoch vor allem Umsetzer benötigt, die das Handwerk beherrschen. Unternehmen sollten sich überlegen, welches Vorhaben Sie mit Social Media umsetzen möchten wen sie dafür benötigen. Vielleicht kann ja auch ein Quereinsteiger gut in die Aufgaben eingearbeitet werden. Denn gerade als Unternehmen ist es auch wichtig, Chancen zu schaffen.

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